vom 3.3.2022 zur
BUGA 2031 Wuppertal
Der Bürgerverein Hochbarmen beschäftigt sich mit der Bewerbung und Planung der Bundesgartenschau 2031 nur insofern diese den Einzugsbereich des Vereines betrifft.
Die Kernareale der BUGA 2031 konzentrieren sich nach der Machbarkeitsstudie auf den Bereich Vohwinkel und Zoo, also auf den Westen Wuppertals. Diese Machbarkeitsstudie ist die Grundlage für die laufende Bewerbung Wuppertals zur BUGA 2031. Zwar sollen grundsätzlich auch andere Stadtbezirke und Quartiere, ja die Stadt als solche, von der BUGA profitieren, Ideen und Planungen dazu liegen aber unseres Wissens nicht vor. Der Stadtrat hat bislang keinen Beschluss in dieser Richtung gefasst.
Diese Beschränkung der BUGA auf einen recht kleinen Bereich Wuppertals wird in der Stadtgesellschaft durchaus kritisch gesehen. Grundsätzlich ist es verständlich, dass die BUGA ein für Tagestouristen attraktives und daher auch begrenztes Kernareal, das zudem eine entsprechende Freifläche von rund 40 Hektar bietet, benötigt. Es ist daher aus Sicht des Bürgervereins unproblematisch, dass die Machbarkeitsstudie sich darauf beschränkt hat. Der Bürgerverein hält es aber für wünschenswert, dass die im Einzugsbereich des Vereins liegenden Grünflächen und Parks in einem Gesamtkonzept berücksichtigt werden. Daher muss nach der Bewerbung aus unserer Sicht eine Planung entwickelt werden, die einer Einbeziehung dieser Grünflächen und Parks Rechnung trägt. Anders als die Machbarkeitsstudie darf die Planung und Realisierung sich nicht auf die Kernareale im Westen beschränken. Es müssen im Zusammenhang mit der BUGA auch Ressourcen in die übrige Stadt investiert werden.
Weitere oft öffentlich geäußerte Kritikpunkte an der Planung auf der Basis der Machbarkeitsstudie sind u.a. die angedachte Hängebrücke (kritisiert werden hier u.a. Kosten und evtl. nötige dauerhafte Nutzungsentgelte, Sicherheitsfragen und ökologische Fragen bei der Errichtung) sowie die bislang eher nur periphere Berücksichtigung der Notwendigkeit einer Klimaneutralität, insbesondere im Bereich der Mobilität rund um die BUGA.
Der Bürgerverein Hochbarmen wünscht sich eine stärkere Ausrichtung auf die Erschließung der Stadt mit dem Fahrrad und dem ÖPNV im Hinblick auf die Planung der BUGA und eine Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur spätestens bis 2031. Hier könnte ein dauerhafter Benefit für die Stadt und die Quartiere liegen.
Insgesamt spiegelt das von Greenpeace und „Miteinander Füreinander Heckinghausen“ vorgelegt Konzept „BUGA+“ diese Vorstellungen des Bürgervereins Hochbarmen deutlich besser wider, als die Machbarkeitsstudie. Der Bürgerverein Hochbarmen begrüßt und unterstützt daher das Konzept BUGA+ von Greenpeace Wuppertal und Miteinander Füreinander Heckinghausen. Das Konzept ist die Chance, in einem konstruktiven Prozess eine BUGA unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürgern für ganz Wuppertal zu realisieren. Ziel sollte sein im Rahmen der BUGA, bleibende Vorteile für alle Stadtteile zu schaffen. Der Bürgerverein unterstützt daher ausdrücklich die Realisierung des Radwegerings aus dem Konzept „BUGA+“.
In Hochbarmen und auf den Südhöhen konzentrieren sich mit dem Vorwerkpark, dem Scharpenacken, den Barmer Anlagen, dem Murmelbachtal, der Bundeshöhe, dem Skulpturenpark und den Ronsdorfer Anlagen gleich sieben attraktive Parks und Grünflächen, die unbedingt in ein BUGA-Konzept gehören. Die BUGA nach dem Konzept „BUGA+“ bietet nach Meinung des Bürgervereins die Chance, Gästen aus ganz Deutschland die grüne Stadt Wuppertal in einer Verbindung von traditionellen und neu gestalteten Grünflächen zu präsentieren.
Wichtig ist dem Bürgerverein Hochbarmen auch ein innovatives Verkehrskonzept, dass auf E-Bike, Fahrrad und öffentlichen Shuttle-Verkehr setzt, um den Gästen der BUGA ein zeitgemäßes, nachhaltiges Erleben zu ermöglichen. Die bestehenden Trassen sind ein attraktiver Markenkern der Stadt und sollten unbedingt zu einem vernetzten Fahrrad-Trassen-Ring ausgebaut werden, der auch die Südhöhen dauerhaft an die überregionalen Trassen anbindet.
Dem Bürgerverein Hochbarmen ist der konstruktive Umgang mit der BUGA wichtig, wie er im Konzept „BUGA+“ zum Ausdruck kommt. Die Stadt sollte aus unserer Sich jetzt einen Prozess starten, der die Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung der Pläne aktiv einbindet. Der Bürgerverein sieht die Möglichkeit, einen Beitrag dazu zu leisten.
Das genannte Konzept „BUGA+“ bezieht sich zwangsläufig auch auf Aspekte, die außerhalb des Einzugsgebietes des Bürgervereins Hochbarmen beziehen, z.B. die vielfach kritisierte Hängebrücke. Diese Aspekte sind nicht Kern des Engagements des Bürgervereins. Aus unserer Sicht wird die Bewerbung schon aus Gründen des Zeitplanes auf der Basis der Machbarkeitsstudie, die eben z.B. die Hängebrücke enthält, stattfinden müssen. Der Bürgerverein vertritt die Haltung, dass in der Phase der konkreten Planung diese Aspekte unter Berücksichtigung der für und wider sprechenden Argumente in einem ergebnisoffenen Verfahren unter Bürgerbeteiligung geprüft werden sollten. Eine neue Machbarkeitsstudie oder eine Erweiterung derselben vor der Bewerbung halten wir für unrealistisch.
Gleichwohl erwarten wir schon im Vorfeld des mit hoher Wahrscheinlichkeit anstehenden Bürgerentscheides eine Zusage von Stadtverwaltung, Stadtrat und Planungsgremien, dass im Prozess der Planung der BUGA eine Erweiterung im Sinne des Konzeptes „BUGA+“ stattfindet. Sollte die BUGA ausschließlich nach dem Konzept der Machbarkeitsstudie realisiert werden sollen, sähe der Bürgerverein Hochbarmen unbeachtet der Haltung der einzelnen Vereinsmitglieder, keine Grundlage, sich als Verein für die BUGA 2031 zu engagieren, da diese dann nur im Westen Wuppertals realisiert würde. Leider hat der Stadtrat aus uns unbekannten Gründen den Ergänzungsantrag von CDU und Grünen abgelehnt, der eine solche Zusage hätte sein können. Wir wünschen uns, dass in der Ratssitzung, die über das Bürgerbegehren zur BUGA stattfinden wird, eine entsprechende Zusage vom Stadtrat formuliert wird, der auch die Stadtverwaltung bindet. Ein solcher Beschluss würde es dem Bürgerverein ermöglichen, sich im Vorfeld des Bürgerentscheides entsprechend zu positionieren.